Projekt Recht.Staat.Bildung
[Br] Zum Abschluss unserer Einheit zur Rechtsphilosophie in Klasse 10 hatten wir zweimal Herrn Dr. Wrege, den Direktor des Amtsgericht Norderstedt, zu Besuch. Das Projekt Recht.Staat.Bildung hat es uns möglich gemacht.
Er führte uns in den Fall Daschner ein, in den er mittelbar eingebunden war und zeigte uns, welche Wellen diesbezüglich über viele Instanzen und Jahre hinweg geschlagen wurden. Darf man Folter androhen, um einen Jungen das Leben zu retten? Warum kann man die Würde des Täters nicht mit dem Menschenleben des Opfers abwägen? Muss man jemanden "würdevoll" behandeln, wenn er sich selbst so "würdelos" verhalten hat, wie der Mörder des Jungen? Was zeichnet uns Menschen eigentlich aus und macht uns so besonders? Wenn wir zu Moral fähig sind, warum darf ein Richter dann oft nicht nach seinem inneren Kompass urteilen, sondern als der "Mund des Gesetzes"? Wieso ist unser Rechtssystem so toll, gerade weil es Lücken hat und fehlbar ist? Was hat unsere Streitkultur mit dem Rechtssystem zu tun?
Ich glaube, er hat in uns allen viele Denkimpulse hinterlassen und gezeigt, wie komplex doch alles ist, auch wenn es im ersten Moment einfach aussieht. Vielleicht liegt das auch daran, dass er selbst auch Rechtsphilosoph ist... Typisch Philosophie eben ;-)